Seit einigen Jahren besitze ich nun ein Smartphone. Ich kann mich noch gut an die erste Inbetriebnahme erinnern: Völlig unspektakulär und absolut reibungslos koppelte ich mein Galaxy Ace 2 dem vorhandenen Google Account – das Ergebnis war verblüffend… Alle Termine, alle Kontakte waren sofort verfügbar. Nach der Einrichtung meines email Accounts fehlte nur noch die Geocaching App. Alles lief wie am Schnürchen. Nach und nach kamen einige Tools und Spiele dazu. Dank der großen SD Karte keine Problem.
Irgendwie war alles gut. Doch irgendwie auch nicht: Nach der Übernahme von WhatsApp durch Facebook wechselten viele Freunde zu Alternativen, die auf meinem (in die Tage gekommenen) Androiden mit Gingerbread 2.3.6 nicht liefen. Dazu kamen die komischen Blicke, während ich auf dem altbackenen Lockscreen die klobigen Punkte verband und mir Sprüche anhören mußte, wie: „Da brauchst Du keine App – das ist doch bei Android schon dabei!“ Bei mir aber nicht!
Als ich dann erfuhr, das Samsung ein offizielles Update über Kies auf JellyBean 4.1.2 anbietet, wurde ich meinem alten Grundsatz – Never touch a running system! – untreu. Zu verlockend waren die neuen Funktionen, das Gefühl wieder dazuzugehören und natürlich die hübsche Benutzeroberfläche. Ich fragte zur Sicherheit noch einmal Google zu den Erfahrungen Anderer beim Update. Da es offenbar bei den Meisten gut funktionierte, sicherte ich meine Daten vom Smartphone, installierte Kies auf meinem PC und startete das Update…
Ich probierte fast alles aus und fand einen interessanten Artikel über Speicherverbräuche von Betriebssystemen. Dieser beschrieb ganz verständlich die Zusammenhänge von laufenden Prozessen, Apps und dem zur Verfügung stehenden Arbeitsspeicher. Task-Killer geben zwar vor, genau dort anzusetzen, aber wenn ein System nach einem Neustart bereits über 350MB Arbeitsspeicher beansprucht kann man mit 500MB RAM nicht viel erwarten. Jetzt auch noch alle Prozesse zu killen, die kurze Zeit später wieder gestartet werden, belasten das System eher zusätzlich.
Für mich gab es nur eine logische Konsequenz: Ein Downgrade zu Gingerbread 2.3.6! Doch das gibt’s nicht über Kies bei Samsung. Egal – das träge System, die Programmabstürze und das Stehenbleiben der Uhrzeitwidgets beim Spielen – ein Albtraum der beendet werden mußte!
Heute kann ich mein altes Galaxy Ace 2 wieder genießen… Musikhören während ich im Internet surfe, ungetrübter Spielespaß, ruckelfreier Videogenuß und durch den kurzen Exkurs ins moderne Zeitalter weiß ich jetzt auch, das der alte email Client mehrere Konten unterstützt.
Für mich war dieses Hin- und Her sehr lehrreich: Beim Smartphonekauf auf genügend Arbeitsspeicher achten und alte Weisheiten beachten: Ändere nichts, wenns funktioniert!
Mir bleibt nur noch ein großes Dankschön an alle Programmierer und Forenschreiber zu sagen, die es auch mir als unerfahrenen Handybenutzer erlauben, Betriebsysteme auf dem Smartphone zu flashen.
Fazit: Das Galaxy Ace 2 ist mit GB 2.3.6 ein sehr gutes Smartphone in seiner Preisklasse. Ein Update lohnt sich nur für Anwender, die hauptsächlich telefonieren und Standard Apps auf einem hübschen Desktop nutzen wollen.