Unter diesem Motto stand unser diesjähriger Mallorca-Trip: Hohe T-Wertungen und ausgefallene Orte waren unser Ziel. Am Ende loggten wir sogar 32 Dosen! Mit diesem Artikel möchte ich unser Team vorstellen und allen Interessierten einige Caches empfehlen und ein paar Tipps mit auf den Weg geben.
Nach meinem Mallorca Urlaub im letzten Herbst dauerte es gar nicht lange bis sich ein paar Verrückte Geocacher zusammen fanden, um die Insel erneut zu erkunden. Der Südwesten Mallorcas stand von Anfang an im Fokus unserer Planungen. Und so entschieden wir uns für ein Hotel in Santa Ponça. Eine gute Entscheidung, denn so konnten wir alle Caches innerhalb einer halben Auto-Stunde erreichen.
Unser Auto buchten wir bei CENTAURO, einer soliden Autovermietung mit Wagenausgabe außerhalb der Flughafen-Terminals. Wen das nicht stört, der kann hier bedenkenlos buchen. Selbst ein Blick auf die umstrittene „Tank voll/leer zurück“ Option lohnt sich. Unser Peugot 308 SW kostete 33€ für fünf Tage. Dazu kamen 99€ für die erste Tankfüllung. Wem das klar ist, der fährt für 132€ fünf Tage durch die Gegend und muß dank Dieselmotor nicht einmal nachtanken! Das einzige Manko am Wagen war der ungenügende Reifendruck, der den Peugot bei Tempo 100 fast unbeherrschbar machte.
In unserem Hotel „“ waren wir neben ein paar Rennrad-Fahrern und einigen Rentnern die einzigen Gäste – Nebensaison sei Dank! Das hat natürlich auch Nachteile: Die meisten Kneipen und Restaurants haben Mitte März noch geschlossen. Aber unser abendliches Bier konnten wir problemlos trinken und dabei die Erlebnisse des Tages revue passieren lassen – und davon gab es natürlich viele…
Die Anreise
Bereits vor dem Flug stimmten wir uns mit einer toll gemachten Letterbox in der Airport-Kirche des Hamburger Flughafens aufs Geocachen ein. Ganz nebenbei holten wir uns noch den Segen für eine erfolgreiche Reise ab. Außerdem nutzten wir die Gelegenheit, ein paar Travelbugs mitzunehmen um ihnen so einige Kilometer zu schenken.
Den ersten TB legten wir im Cache „LP-Apartamentos ‚Sol Poniente'“ ab – das Dosenhighlight an diesem Tag. Es handelte sich um ein Appartment Musterhaus, welches zu seinen guten Zeiten mit bester Ausstattung glänzen konnte. Jetzt ist es nur noch ein leer geräumter Komplex in bester Lage – dafür aber ein toller LPC! Bei einem stimmungsvollen Sonnenuntergang erkundeten wir jeden Winkel und loggten am Ende die schön versteckte Dose.
Tag 1: Zona M
Die militärisch geprägte Halbinsel südwestlich von Palma war das Ziel unserer ersten Ganztagestour. Wir starteten mit einer Wanderung zum Leuchtturm „Faro Cap de la Figuera“.
Der gut befestigte Weg führte uns vorbei an ein paar Tradis, einer traumhaften Bucht und endete an einem sehenswerten Lost Place: Es handelte sich um die Kasernen für die nahegelegenen Geschütze. Diese erreichten wir durch einen Schützengraben. Die Anlage war sehr gut erhalten und es gab viel zu erkunden. Dabei bereitete uns der Cache „Zona M VI“ viel Freude.
Von dort aus, führte uns ein Weg weiter zum Leuchtturm. Bei ein paar Berechnungen zu einem weiteren Multi konnten wir etwas verschnaufen und den Nachmittag planen. Auf dem Rückweg zum Auto machten wir noch einen kleinen Abstecher zum alten Wachturm, den ich unbedingt besteigen mußte. Wir nutzten seinen Schatten für ein kleines Picknick.
Der Nachmittag brachte uns in den Westen der Halbinsel. Hier dominierten Bunker, große Batterie-Geschütze und lange unterirdische Gänge. Die Caches waren alle sehr abenteuerlich – genau nach unserem Geschmack! Im Artikel „Mallorca 2014: Zona M“ gehe ich sehr detailliert auf dieses Gebiet ein.
Das Team
Tag 2: Pedros Mine
Für diesen Tag planten wir deutlich weniger Caches ein, denn unser Zielgebiet lag auf einem Berg nordwestlich von Palma. Wir parkten vor einem großen Tor, welches imposant den riesigen Steinbruch vom Golfplatz „Arabella Golf Son Quint“ trennte und schulterten unsere Ausrüstung, die diesmal neben Taschenlampen auch aus Klettersachen bestand.
Der erste Teil des Weges führte uns durch ein Tal mit schroffen, steinbruchgeprägten Felsen vorbei an einer alten, verlassenen Stein-Aufbereitungs-Anlage. An diesem Lost Place konnten wir den ersten Cache des Tages nach kurzer Suche loggen. Doch unser eigentliches Ziel lag viel weiter oben… Es war eine Tropfsteinhöhle und ein spannender Multi, der uns die Geschichte um Pedro – den Geist der Steine – erzählte. Sein Auto, welches verlassen im Steinbruch stehen sollte, war leider im letzten Winter entfernt worden. Doch im Laufe des Tages entdeckten wir einige Geheimnisse, wie z.B. Pedros Partyraum und erkundeten sein Reich der Dunkelheit: Ein System aus Höhlen und Stollen! Am Ende konnten wir uns sogar noch ins Logbuch des Caches „DSOM – Minero las piedras“ eintragen.
Den Eingang zur Tropfsteinhöhle fanden wir durch den Cache „Coves del Pilar“. Der Dosenfund war nicht sehr spektakulär… dafür war es die Höhle umso mehr! Bereits direkt am Einstieg war ich überwältigt von der Größe. Weil wir nicht wußten, was uns erwartet, banden wir unser 60m Seil am Höhleneingang fest. Zuerst nutzten wir es, um den steilen Einstieg zu überwinden… später brauchten wir es, um den Ausgang wiederzufinden. Denn als wir den großen Raum erkundet hatten, krochen wir immer weiter in die engen Gänge der Höhle hinein. Es war gut, das wir die Helme mitgenommen hatten – überall lauerten große Felsbrocken und spitze Tropfsteine. Irgendwann kamen wir an einen Balkon, der den Blick in eine noch größe Höhle freigab. Es war unglaublich!
Wie sich später herausstellte, waren all diese Höhlen und Pedros Stollen miteinander verbunden. Dazu findest Du hier einen genaueren Bericht.
Doch das war noch nicht alles, was wir an diesem Tag erlebten: Für die ganz Harten gab es im Höhlencache noch Koordinaten für einen Bonus. Diese führten uns ganz nach oben auf den Berg mit herrlicher Aussicht über Palma und das übrige Umland. Die Strapazen hatten sich gelohnt.
Tag 3: Klettern an der Steilküste
Nachdem wir nun zwei Tage unter der Erde aktiv waren, wollten wir am dritten Tag die Taschenlampen schonen. Es ging nach Peguera, an die Cala Fornells und Richtung Cap Andritxol.
Wir starteten mit einem Earthcache, der uns in die Welt der Fossilien entführte. Doch um dort hin zu kommen war noch eine Hürde zu überwinden… Die Versteinerten Meeresbewohner befanden sich in einer kleinen Bucht, die nur durch einen schmalen Spalt im Kliff zu erreichen ist. Einer nach dem anderen zwängten wir uns durch das enge Loch.
Wir nahmen uns Zeit und genossen die merkwürdige Atmosphäre an diesem Tag. Es war nämlich so, das riesige Nebelschwaden vom Meer auf das Land zogen und den Ort in samtige Wolken hüllte.
Auf dem Weg zu unserem ersten Highlight suchten wir noch zwei Multis, die sich wunderbar in unsere Runde integrierten. Am Final des Caches „Mallorca Panorama“ konnten wir bereits erahnen, was uns bei den nächsten Dosen erwartet: eine atemberaubende Steilküste!
Die erste Herausforderung führte uns an eine kleine Ausbuchtung an der ca. 40m hohen Steilküste. Ein schmaler Grat, der einige Meter ins Meer herausragte, beherbergte den Cache. Ohne langes Zögern war es King_Burgund, der sich auf den waghalsigen Weg zur Dose machte und nach wenigen Minuten die Arme nach oben riss: FUND! Eingehüllt in den Nebel, der in der Bucht nach oben gedrückt wurde, loggte er den Cache.
Jetzt folgte ein noch größeres Abenteuer… Eine kleine Aushölung in der Steilküste war unser nächstes Ziel. Dazu mußten wir uns allerdings 15m Abseilen! Zu dritt gings nach unten – ein sehr cooles Gefühl. Doch auch dieses Erlebnis wurde noch getoppt.
Nach einem kleinen Picknick kehrten wir zum Auto zurück, um etwas näher an unser nächstes Ziel zu gelangen: Es war ein großes Loch, welches vor Ort alle Vorstellungen sprengte. Im Artikel „Mallorca 2014: Klettern an der Steilküste“ habe ich dieses Abenteuer ganz genau beschrieben. Hier hätten wir Stunden mit Klettern verbringen können – doch die Zeit lief uns davon. Die Sonne ging bereits langsam unter und wir hatten noch einen langen Rückweg auf unwegsamen Gelände. Trotzdem suchten wir noch einen Bonuscache, der uns viel Mühe bereitete. Bei einem herrlichen Sonnenuntergang loggten wir den Cache. Gerade noch rechtzeitig waren wir zum Abendessen im Hotel zurück. Und weil die Temperaturen selbst danach noch hoch genug waren, tranken wir unser Abschiedsbier auf der Terrasse eines nahegelegenen Restaurants.
Das wars…
Am Abreisetag planten wir nichts ein. Wir gaben in aller Ruhe das Auto ab und flogen wieder nach Hause. Leider streikten die Fluglotsen in Frankreich und unser Flug verspätete sich. Aber unsere Pilotin holte die meiste Zeit wieder auf. Damit klappte auch die Abholung vom Flughafen reibungslos.
Die nächsten Tage verbrachte ich mit dem Sichten der vielen Bilder, mit dem Loggen der 32 gefunden Caches und der Berichterstattung an Freunde und Kollegen – schließlich gab es viel zu erzählen. Diese Reise wird lange in meinen Erinnerungen bleiben!
Vielen Dank an meine Mitstreiter… wir konnten uns sehr gut ergänzen, hatten viel Spaß und bildeten ein gutes Team!
Mit viel Interresse habe ich Euren Bericht gelesen.
Klasse statt Masse? Ich finde Ihr habt in der kurzen Zeit ganz schön viele schwierige Caches geschafft.
Einiges von Eurer Tour habe ich schon von Propagandaminister gehört und auch etliche Bilder gesehen.
Die Geschichte mit dem Stein kannte ich allerdings noch nicht. Ob er da am Hotel noch steht?
Soetwas hätte ich auch gerne mal gemacht, allerdings wäre ich bei den Klettercaches lieber unten geblieben und so lange auf die Ausrüstung aufgepasst.
Viele liebe Grüße, Lufthanseat
Hallo Ronald,
erst heute habe ich Deinen Bericht gelesen und war begeistert, obwohl Du ja am Telefon schon viel erzählt hast.
Eine Frage: Wie kam es zu der Betitelung Deines Freundes „King Burgund“?
Als Du Dich nach Deiner Rückkehr gemeldet hast, war ich etwas erleichtert; denn so ein Hobby birgt auch Gefahren. Schön ist es dann, wenn man sich auf seine Freunde verlassen kann.
LG Fumu