Mallorca 2014: Pedros Mine

Das Ziel unseres zweiten Ausfluges war ein Berg nordwestlich von Palma. Wir wußten von einer Tropfsteinhöhle und wollten die Geheimnisse Pedros Mine erkunden. Der Geist der Steine hat hier einige Hinweise versteckt, die wir entdecken wollten.
Es wurde ein toller Wandertag mit Klettereinlage, grandioser Aussicht über Palma und unvergesslichen Eindrücken unter der Erde.

Für diesen Tag planten wir deutlich weniger Caches ein. Wir ahnten schon, was uns dort erwartet.
Die Tour führte uns in einen großen Steinbruch am Fußes eines Berges ganz in der Nähe des Golfplatzes „Arabella Golf Son Quint“.
Wir parkten nach der 25 minütigen Fahrt am Ende der Straße und schulterten unsere Ausrüstung, die heute neben Taschenlampen auch aus Klettersachen bestand.

RabbitsDer Weg führte uns durch ein Tal mit schroffen, steinbruchgeprägten Felsen und Geröllhalden. Nach einigen hundert Metern erreichten wir die Überreste einer alten Stein-Aufbereitungs-Anlage. Dieser kleine Lost Place beherbergte den ersten Cache des Tages, den wir nach kurzer Suche auch Loggen konnten.

Nicht ganz so viel Glück hatten wir beim Finden von Pedros Auto. Das wäre die erste Station unseres Tages-Multis „DSOM – Minero las piedras“ gewesen. (Wie sich im Nachhinein herausstellte wurde sein Autowrack im letzten Winter entfernt)
Die fehlende Info zwang uns zum Improvisieren: Wir hatten mehrere Wegpunkte und entschieden uns, alle abzuklappern… Dabei fanden wir mehrere interessante Eingänge in den Berg. Einer war verschlossen und ein weiterer war nur durch Klettern zu erreichen. Wir entschieden uns fürs Klettern – wozu hatten wir denn die Ausrüstung dabei?!

 

Das Loch, in welches wir wollten befand sich in ca. 20m Höhe. Da wir keinen Vorstiegskletterer dabei hatten, kraxelten wir auf einen kleinen Vorsprung oberhalb der Öffnung und entschieden uns für eine Abseil-Aktion. Bohrhaken waren vorhanden und so konnten wir komfortabel und sicher unser Seil einbauen.

Ich ging als Erster hinunter…

Der Abseilpunkt hatte einen leichten Überhang gegenüber dem Höhleneingang. Ich mußte ordentlich pendeln, um ins Loch zu kommen. Die Anderen hatten es etwas leichter – Ich konnte sie hineinziehen. Trotzdem geht mein größter Respekt an Propagandaminister, der hier seinen ersten Klettereinsatz mit viel Mut und Bravur absolvierte. Nachdem wir gefunden hatten, wonach wir suchten, stellte sich die Frage: „Wieder hoch oder ganz runter?“ Wir wählten die Fun-Variante nach unten.
Dank des Überhangs bescherte uns der Schritt aus der Höhle ein leichtes Kribbeln im Bauch! Doch nach einem beherzten Schritt ins Nichts gings nach unten. Bereits wenige Sekunden später war für mich der Spaß vorbei – Schade, ich hätte mir noch weitere 20 Meter gewünscht.

Abseilen bei Pedros MineBeflügelt von diesem Erfolg gings hinauf zum nächsten Cache. Flügel hätten wir auch gut brauchen können,denn die auf unseren OSM Karten eingezeichneten Wege konnte man nur mit viel Phantasie erkennen. Eisern kämpften wir uns bis zur Dose durch. Der Fund war eher unspektakulär – um so größer war die Neugier auf die namensgebende Höhle, von der wir schon ein paar Fotos gesehen hatten. Es war kaum zu glauben…

Die Coves del Pilar wollten sich nicht zeigen! Erst als wir direkt vor dem Eingang standen, erblickten wir sie. In voller Pracht tat sie sich vor uns auf: Schon am Eingang konnte man den großen Innenraum bewundern. Es war unbeschreiblich. Magisch zog uns die Höhle an. Und weil wir nicht wußten was uns erwartet, banden wir unser 60m Seil am Eingang fest und ließen es in die Höhle hinab.
Die riesige Halle war voller Tropfsteine. Das einströ- mende Licht zauberte eine angenehm warme Stimmung ins Innere. Es machte einen Riesenspaß, jeden Winkel zu erkunden.

Die große Tropfsteinhöhle…

Im unteren Bereich der Halle fand ich unter ein paar Felsbrocken einen kleinen Gang und darin einen gelben Pfeil. Wir deuteten ihn als Wegweiser nach draußen, denn er zeigte nach oben. Unsere Fantasie ging mit uns durch: Wenn hier der Ausgang markiert ist, muß es auch noch tiefer rein gehen! Und tatsächlich fanden wir einen Kriechgang, der an einem engen Loch zwischen den Felsen endete. Ich kroch durch, Propagandaminister kam nach und Dedi1 entschied sich, ein paar Klamotten abzulegen um durch das Loch zu passen. Für King_Burgund war das zu viel. Er blieb zurück und bewachte das eine Ende des Seils.

Unterdessen krochen wir, geschützt von unseren Helmen, mit dem anderen Ende noch tiefer in den Berg hinein. Ein tiefer Schacht führte nach unten – aber wir hatten außer dem Seil keine Klettersachen mitgenommen. Vorbei an kleinen Tropfsteinen krabbelten wir einen anderen Weg weiter… Doch dann war Schluß: Wir befanden uns auf einem Balkon vor einem riesigen Hohlraum. Tropfsteine gab es keine, denn die Decke war eingestürzt und mächtige Felsbrocken lagen herum. Ein schwacher Lichtschein am anderen Ende des Hohlraums machte uns neugierig. Aber es gab keine Möglichkeit weiter vorzudringen. Noch wußten wir nicht, das wir einige Stunden später genau dort stehen werden.

Messpunkt

Doch bevor es soweit war, wanderten wir auf den Gipfel des Puig des Ravells. Wir wurden mit einer tollen Aussicht über Palma belohnt und fanden nahes eines geodätischen Messpunktes einen weiteren Cache, der uns für die Strapazen des Aufstiegs entschädigte.

Nach einer kleinen Pause gings wieder bergab. Wir erkundeten jede Öffnung im Berg, beobachteten Fledermäuse und standen am Ende wieder vor dem verschlossenen Eingang vom Vormittag.

Ich in der TropfsteinhöhleMit sportlichen Einsatz und Baucheinziehen verschafften wir uns Zugang… Es dauerte nicht lange bis sich der Gang in einer kleinen völlig rußigen Halle verzweigte. Der Weg nach unten führte uns vorbei an verrußten Tropfsteinen in Pedros Partyraum. Schade, das wir ihn jetzt erst fanden, denn es handelte sich um eine Station des Multis.

Zurück an der Verzweigung wählten wir nun einen Stollen, dessen Wände aus Natursteinen gesetzt waren. Ein Schild baumelte mitten im Gang und warnte uns vor einem sehr tiefen Loch im Boden! Dieser senkrecht verlaufende Schacht mußte der Zugang zu Pedros „Eiserner Reserve“ sein. Leider reichte die Zeit nicht aus, um diesen abenteurlichen Abstieg anzugehen. Statt dessen gingen wir zurück und entdeckten noch einen riesigen Hohlraum.

Die große HalleSeine Decke war eingestürzt und die herabgestürzten Brocken bildeten einen Berg in der Höhle. Von oben schien Licht durch ein, in den Berg gesprengtes Loch. Und als wir den Berg erklommen hatten, merkten wir, was wir gefunden hatten: Es war der unerreichbare Teil der Höhle, den wir am Vormittag vom Balkon der Tropfsteinhöhle gesehen hatten. Die Dimensionen waren unbeschreiblich

Die Zeit lief uns davon und wir mußten den Rückweg antreten. Mit dem guten Gefühl, am Ende doch noch alles erkundet zu haben, erreichten wir das Auto und kehrten ohne Umwege zum Hotel zurück.
Dieses war der zweite Tag, doch der dritte folgt sogleich…

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