Mueang Boran, in engl. Reiseführern auch Ancient City oder Ancient Siam genannt, ist ein riesiges Freilichtmuseum bei Samut Prakan, südöstlich von Bangkok. Das Gelände hat aus der Luft betrachtet, die Form von Thailand und zeigt, eingebettet in einen wunderschönen Park, die wichtigsten kulturellen und architektonischen Highlights von Thailand. Und wer jetzt an einen Miniaturenpark denkt, liegt völlig daneben! Die gezeigten Tempel, Paläste und Pavillons sind teilweise so groß, das man sie betreten und von innen besichtigen kann.
Wie kommt man hin?
Der Ort Samut Prakan, in Deutschland ist er evtl. bekannt durch seine Palmzuckerindustrie, liegt südöstlich von Bangkok. Für die An- und Abreise bietet sich eine Kombination aus BTS Skytrain und Taxi an. Man sollte für die Anreise aus der Bangkoker Innenstadt ca. eine Stunde einplanen. Dazu nimmt man den BTS Skytrain und fährt bis nach Bearing. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man auch bis Samrong fahren kann (die Linie wird ständig erweitert). Von dort aus nimmt man ein Taxi. Am besten zeigt man dem Taxifahrer ein Bild oder eine Beschreibung auf Thailändisch, die man sich im Hotel ausdrucken lassen kann. Stellt euch an eine sichere Stelle auf der Strassenseite, in die die Bahn weiterfahren würde und haltet ein Taxi an. Sollte euch der Taxifahrer vor Ort an der Schnellstraße rauslassen, braucht ihr nur noch eine der beiden Brücken über den Mai zu nehmen und schon seid ihr da. Tipp: Für die Rückfahrt empfehle ich, an der Kasse kurz Bescheid zu sagen. Man wird dann ganz komfortabel zur Schnellstraße zurück gebracht, wo schon ein Taxi auf euch wartet. Das Personal spricht englisch und sagt dem Taxifahrer wo ihr hinwollt.
Preise und Möglichkeiten
Der Park ist täglich zwischen 9:00 und 19:00 Uhr geöffnet. Er ist sehr groß und man sollte sich gut überlegen, wie man ihn besichtigt… zu Fuß, mit einem Leihfahrrad oder mit einem elektrischen Golfcar. Bei uns war das Wetter so schwülwarm, das wir uns für ein viersitziges Golfcar entschieden. Es gibt zwei, vier und sechssitzige Modelle.
Zum Eintrittspreis von 700 THB für Erwachsene und 350 THB für Kinder kommen noch 300 THB für den Viersitzer dazu. Doch Vorsicht: Der zu zahlende Preis für das Golfcar gilt nur für die erste Stunde! Beim Verlassen des Parks wird der Restbetrag fällig. Nicht billig, aber ein Luxus, der ganz nebenbei auch noch Spaß macht – ich würde es für jeden empfehlen, der nicht auf jeden Cent schauen muß.
Die zahlreichen Fahrräder gibt es kostenlos. Außerdem fährt ab und zu eine kleine Bahn durch das Gelände, die man auch kostenlos nutzen kann.
Der Park
Durch ein historisch anmutendes Tor betritt bzw. befährt man das Parkgelände, dessen schmaler Streifen dem südlichen Teil Thailands entspricht. Nach ein paar Pavillons mit antiken Gegenständen und ein paar Souveniershops erreicht man das erste Highlight: Der Buddhistische Tempel auf der linken Seite. Hier empfiehlt es sich, das Golfcar zu parken um das grandiose Gelände rund um den Tempel zu Fuß zu erkunden. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es sich hier um einen echten Tempel handelt oder ob er Teil des Freilichtmuseums ist. Wer Informationen hat, darf gerne einen Kommentar hinterlassen.
Am folgenden Kreisverkehr beginnt der Rundkurs. Da wir mit dem Golfcar sehr mobil waren, haben wir uns nicht an diese Empfehlung gehalten. Statt dessen haben wir uns von unseren Eindrücken leiten lassen. Egal wie man sich entscheidet – es ist auf jeden Fall ratsam einen Übersichtsplan vom Park mitzunehmen. So weiß man immer wo man ist und spart sich manchen Umweg. Übrigens: Auch Toiletten sind darauf eingezeichnet.
Tipp: Eine Smartphone-App auf Basis von OSM (Open Street Map) ist sehr hilfreich, denn darauf sind alle Wege des Parks eingezeichnet.
Der Park ist wunderschön arrangiert – es gibt viel Wasser aber auch ein Berg, Sehenswürdigkeiten aus allen Epochen der thailändischen Geschichte, kunstvoll eingerichtete Pavillons und riesige Tempelanlagen. Spätestens jetzt wird einem klar, das man hier einen ganzen Tag verbringen kann. Und diese Zeit sollte man sich auch nehmen – überall gibt es etwas zu erkunden.
Zum Beispiel Warane: Als wir im Juli dort waren, gab es nur sehr wenige Besucher. Es war ruhig und wir konnten an mehreren Stellen Warane beim Sonnenbad oder beim Schwimmen beobachten.
Hier ein paar Impressionen
Essen und Trinken
Wer einen ganzen Tag im Park verbringen möchte, dem sollte klar sein, das man ausreichend Getränke mitnehmen muß. Doch keine Panik – für alle, denen der Proviant ausgeht, gibt es an vielen Stellen im Park kleine Souveniershops, die auch Snacks und Getränke anbieten.
Viel schöner ist jedoch der Floating Market. Hier gibt es diverse kalte und warme Speisen und Getränke aller Art – auch Kokosnüsse. Das Beste daran ist: Man sitzt gemütlich im Schatten direkt am Wasser. Er befindet sich im Zentrum des Parks und ist auch auf der OSM eingezeichnet (Rim Nam). Nach einem erfrischenden Eis kann man sich dann noch einige Hütten ansehen, in denen die thailändische Kultur veranschaulicht wird.
Ein weiterer wichtiger Tipp: Toiletten
Auf dem gesamten Gelände verteilt gibt es Toiletten in einem sehr guten und sauberen Zustand. Sie sind auch auf der Park-Map eingezeichnet. Dort gibt es auch Waschgelegenheiten, um sich nach den Strapazen in der Hitze etwas frisch zu machen.
Prasat Phra Wihan (ปราสาทพระวิหาร)
Der absolute Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes war der beschwerliche Weg hinauf zum Prasat Preah Vihear. Wie sein großes Vorbild auf dem 525 Meter hohen Felshügel Pey Tadi liegt der Tempel auf einem Berg – in diesem Fall auf einem künstlichen Berg. Wenn man einmal um den Berg herum fährt, sieht man auch, was sich im Inneren befindet. Er ist nämlich hohl! Das aber nur nebenbei…
Der Tempel ist die größte Anlage im Park. Und für Touristen mit Abstand die anstrengendste. Unzählige Stufen führen hinauf zum Gipfel, auf dem sich die gewalte Burg- bzw. Tempelanlage befindet. Auf grund ihrer enormen Ausmaße ist der Maßstab dieser Sehenswürdigkeit etwas größer gewählt. Trotzdem kann man in einige Gebäude hineinkrabbeln und Geckos beobachten. Noch beeindruckender ist der Ausblick vom ca. 30m hohen Berg. Von hier oben kann man sich ein gutes Bild vom gesamten Park machen.
Fazit: Ein faszinierender Ausflug in einen Park voller Ruhe und Schönheit. Sehr viel Spaß bringt die Fahrt mit dem Golfcar, die uns auch half, den gesamten Park an einem Tag zu bezwingen. Die Bauwerke vermitteln einen guten Eindruck von der Historie und der Kultur Thailands. Thai Food gibts im Floating Market. Wer einen Tag Zeit hat, sollte sich das ansehen!