Höhlen erkunden auf Mallorca

Geocaching im Urlaub… Meine Vorbereitung, meine Highlights: Drei wilde Tropfsteinhöhlen auf eigene Faust erforschen!
In diesem Artikel beschreibe ich vier sehr empfehlenswerte Geocaches und alles, was ich beim Suchen erlebt habe.

Sommer 2013, Urlaubsvorbereitung…

Flug gebucht checked
Hotel reserviert checked
Pocket Query „Malle“ erstellt checked
Offline Map für GDAK installiert checked
OSM Map für mein Garmin erstellt checked
Cache-Mobile (Auto) reserviert checked
Geocache-Empfehlungen eingeholt checked

Oktober 2013, Beginn der Herbstferien…

PQ aktualisiert und mit GSAK auf mein Garmin geladen checked
PQ für GDAK auf mein Smartphone geladen checked
Koffer gepackt (inkl. Taschenlampen) checked
Handy Halter für den Leihwagen vergessen!

Oktober 2013, Cala Rajada…

Meine Datenbank, die aus Tradis, Multis und Earthcaches besteht, verspricht mir 675 kleine Abenteuer. Doch um nicht ganz so blind in dieser Menge rumzusuchen, habe ich mir schon zu Hause 7 Favoriten rausgesucht: Durch die blauen Schleifchen und ein paar Tipps vom propagandaminister schafften es ein paar LPCs und zwei Höhlencaches auf die Liste.

Schöne BrandungMein erstes Highlight sollte der Cache Cova del Dimoni werden. Ein Höhlen-Multi an der Steilküste vor Porto Cristo. Doch die hohen Wellen an diesem Tag verhinderten eine Suche und vermasselten mir fast den ganzen Tag: Auf der Suche nach dem Höhleneingang kletterte ich viel zu weit nach unten.
Es war schön, die 4 bis 5 m hohen Wellen zu beobachten, wie sie gegen die Felsen prallten. Leider war eine davon so hoch, das sich das Wasser wie eine Wand vor mir auftürmte um sich dann von oben über mich zu ergießen! Die Folge waren nasse Klammoten und ein feuchter Wanderstiefel. Verärgert über meinen Übermut, kletterte ich wieder nach oben, setzte mich auf die Felsen und trocknete mein T-Shirt und die Schuhe in der Sonne.
Irgendwann wurde mir langweilig und ich entschied mich, die schlechte Laune mit ein paar Tradis in der Nähe zu vertreiben.

Multi-Cache an der Cala Murta

Bald war das Malheur vergessen und ich suchte in meiner Liste nach einem anderen Top-Cache in der Gegend: Cala Murta – Bingo!
Er war gleich um die Ecke und versprach mit seiner T4 Wertung spannend zu werden.
Den Start kann man schon von Weitem sehen – besonders eindrucksvoll vom Leuchtturm aus.

Porto Cristo, Blick vom Leuchtturm zum Torre del Serral dels FalconsAls ich die Koordinaten erreichte zögerte ich etwas zu lange… Beinahe wäre ich in den Turm geklettert, aber ich fand vorher den Hinweis. Schade – hätte ich mal machen sollen!
Die zweite Station war einfach und so konnte ich den Ort des Finals errechnen.

Jetzt wußte ich, was diesen Cache so besonders macht: Es ist der Weg zum Ziel. Ich will gar nicht spoilern, aber eins kann man sagen: Hier kann man in absoluter Abgeschiedenheit und toller Aussicht die Seele richtig baumeln lassen – gerade wenn man diesen Cache alleine macht.

Wer neben Flip Flops auch feste Schuhe mit in den Urlaub nimmt, sollte diesen Cache auf jeden Fall suchen!

Tropfsteinhöhle – zweiter Versuch

Ein paar Tage später… Langsam wurde es Zeit für einen neuen Anlauf:
Nachdem mein erster Versuch wegen starkem Wellengang und tobender Brandung scheiterte, konnte ich diesmal bei spiegelglattem Meer in aller Seelenruhe zum Eingang der Höhle hinunter steigen. Meine Wechselklamotten, die ich diesmal vorsorglich im Auto deponiert hatte, brauchte ich nicht, denn selbst in der Höhle war alles schön trocken.

Abstieg in die HöhleAls die LED Lenser H7 angelegt und die P7 in Griffweite verstaut war, kroch ich in das Loch – ein schmaler Spalt, der für massige Leute das Aus bedeutet. Kaum war ich drin, stand ich sofort auf einer Art Balkon. Die ersten Tropfsteine waren schon zu sehen. Bereits hier bekommt ein Gefühl, was einen in der Höhle erwartet.

Die erste, kleine Klettereinlage führt vorbei an zwei Tropfsteinsäulen hinunter zu einem kleinen See. Ich hatte Glück – es war trocken und dadurch nicht sehr rutschig. Obwohl die Höhle sehr geräumig ist, konnte man von hier aus noch nicht erkennen, wie groß sie eigentlich ist.
Vorsichtig bewegte ich mich weiter ins Innere hinein. Eine große Säule prägt den Innenraum der See in der HöhleHöhle. Ein Seil, was daran befestigt ist, gibt im Schein der Taschenlampe tolle Effekte und hilft dabei, eine schwierige Passage trockenen Fußes zu überwinden.Höhle mit SeeWer es bis hierher geschafft hat, kann nun die kompletten Ausmaße der Höhle erkennen. Während im Hintergrund viele kleine Tropfsteine ein Gitter bilden, fällt das Gelände nach vorne leicht ab. Unten befindet sich ein See, der groß genug ist, um darin zu baden. Aber ohne Badeschuhe und wasserdichter Taschenlampe wollte ich es nicht wagen. Das hätte ich allerdings tun müssen, um auch noch den hintersten Teil der Höhle zu erkunden. Ich konzentrierte mich statt dessen auf das Finden des Hinweises für den Geocache.

Nachdem dieser wichtige Punkt abgehakt war, machte ich noch ein paar Fotos und arbeitete mich langsam wieder nach draußen. Dort suchte ich dann das Final des Caches.
Erst jetzt legte sich die Anspannung und der Nervenkitzel hatte ein Ende – Geschafft!

 

Grotte oder Höhle? Egal… das Abenteuer im Untergrund geht weiter!

Und weil alles so gut geklappt hat, gings gleich zur nächsten Höhle, der Gruta de L’Amo.
Wie der Name erahnen läßt, handelt es sich hier um eine Grotte. Sie besteht aus einem Raum mit kleinen Tropfsteinen, der wiederum
durch einen Vorhang aus Tropfsteinen gebildet wird.
Gruta de L'Amo im Schein der TaschenlampeIm Eingangsbereich findet man deutliche Spuren von Feuerstellen und Ruß. Doch geht man ein paar Meter weiter, entfaltet dieser Ort seinen vollen Charme:
Ein unterirdischer Zugang zum Meer versorgt einen kleinen See mit Wasser, welches wunderschön im Takt der Wellen gluckst.GrotteDa durch den großen Eingang immer genug Licht in die Grotte fällt, kann man sich hier auch ohne Taschenlampe bei angenehm kühlen Temperaturen perfekt ausruhen.
Obwohl die Öffnung der Grotte einen Durchmesser von 6-7m hat, ist es nicht so leicht sie im Gelände zu finden. Man erkennt sie nur, weil ein Feigenbaum im unteren Eingangsbereich wächst, der oben – einem Strauch sehr ähnlich – nur einen Meter herausschaut.

Noch versteckter ist die Cova Genovesa in Cala Mendia. Diese Höhle befindet sich mitten in einem Wohngebiet. Eine sehr kleine, völlig verwilderte Grünfläche mit vielen Sträuchern beherbergt den Eingangsbereich… eine ca. 20m breite Senke in fünf Meter Tiefe.

Cova Genovesa, Blick von der Senke zum Eingang der HöhleDer Untergrund dieser Senke ist völlig plan und eben. Die Bäume, die sich von hier aus zum Licht nach oben schlängeln, schaffen eine dschungelartige Atmosphäre – großartig! Von hier aus kann man dann in die eigentliche Höhle hinunter steigen… Ein ca. 10m breiter, schräg nach unten führender Riss im Felsen.
Passt man nicht auf, rutscht man auf dem glitschigen Untergrund bis nach unten in einen See, der den tiefsten Punkt der Höhle darstellt.
Im Inneren hat die Höhle neben glasklarem Wasser und ein paar kleinen Tropsteinen nicht viel zu bieten. Trotzdem ist sie – gerade wegen dem urigen Eingangsbereich – auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn man kein Geocacher ist.Gecko

Abschließend kann ich sagen: Höhlen auf Mallorca – ein absolutes Muß!

 

One Reply to “Höhlen erkunden auf Mallorca”

  1. Hallo Ronald,
    schon beim Lesen wird mir „schwindlig“. Das ist ja ganz schön gefährlich; z. B. bei der Cova Genovesa, wenn man da in den See rutscht, die Taschenlampe nicht geht und man plötzlich schwimmen muss. Du bis mutig!!!
    Fumu aus DD

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