Im dritten Teil meiner Trilogie stelle ich euch das wohl imposanteste Bauwerk des Museumsparks vor – die Schachtofenbatterie.
Sie befindet sich im östlichsten Teils des Parks und stellt den Wendepunkt des Rundgangs dar. Von hier aus hat man auch einen guten Blick auf das alte Zementwerk des VEB Chemiewerk Coswig, über das ich in einem weiteren Artikel berichte.
das könnte Dich auch interessieren:
Folgt man dem Rundweg von der Seilbahnumlenkstation weiter Richtung Osten zweigt kurz vor der Dampfwalze ein Weg nach links ab. Über ihm gelangt man auf ein kleines Plateau mit Gleisen und einem Picknick-Pavillon. Hier gilt es auch wieder, einen Geocache zu finden.
Dieser Weg eignet sich perfekt für eine Besichtigung der Anlage von Außen. Mit einem herrlichen Blick auf die Ruinen des ehemaligen Zementwerkes inklusive. Wie Orgelpfeifen stehen die alten Schlote, die schon von zarten Birken bewachsen sind, in Reih und Glied auf dem Gebäudekomplex. Symmetrie und Chaos in Einem.
Das Bauwerk entstand am Ende des 19. Jahrhunderts, als die Rumfordöfen nicht mehr ausreichten um den wachsenden Bedarf an Branntkalk zu decken. Der Komplex besteht aus 18 Schornsteinen, die zur aktiven Zeit dunkelschwarzen Rauch auf die Umgebung verteilten. Unter ihnen befinden sich die Öfen, die im Dauerbetrieb mit Kalkstein befüllt und mit Kohle und Koks befeuert wurden. Man kann sich die Anlage von innen und außen ansehen.
Wenn man dem Pfad zwischen den Schornsteinen folgt, führt am Ende des Gebäudes eine Treppe nach unten. Hier kann man die Kathedrale des Kalks betreten. Als ich hier war, gab es so wenige Besucher, das ich mich hier völlig alleine umsehen konnte – Es kam echtes Lost Place Feeling auf! Zwischen den gemauerten Öfen befinden sich noch einige Utensilien, die die Besichtigung spannend und abwechslungsreich machen.
Tipp: Vom Erdgeschoss führen im Inneren zwei Treppen ins Kellergeschoss. Auch dort gibt es tolle Fotomotive
Über 90 Jahre wurde hier Kalk gebrannt. Der Rüdersdorfer Zement war ein wichtiger Devisenbringer für die DDR und so wurden auch gesundheitliche Belastungen der Bevölkerung in Kauf genommen. Erst 1967 wurde die Schachtofenbatterie stillgelegt und ist heute ein Highlight des Museumsparks. Auf der Internetseite des Museums gibt es noch viel mehr Informationen zum Thema. Den Link gibts weiter unten.
Hier noch ein paar interessante Links zum Thema:
Museumspark Rüdersdorf – Industriegeschichte
Wikipedia – Museumspark Rüdersdorf
Fazit:
Der Museumspark ist einen Besuch absolut wert. Man sollte auf jeden Fall genügend Zeit mitbringen – am besten plant man einen ganzen Tag ein. Wer nicht nur rumlaufen, gucken und fotografieren will, sollte über eine Jeepfahrt durch den Kalk Canyon nachdenken. Für mich war es auf jeden Fall ein toller Tag – klare Empfehlung meinerseits!
Das gesamte Bauwerk sieht durch die vielen alleinstehenden Schornsteine definitiv einzigartig aus. Ich selbst benötige einen Schachtofen und bevorzuge für mich ein modernes und kompaktes Modell. Dafür suche ich mir einen entsprechenden Fachbetrieb für Öfen.