Es ist mittlerweile 10 Jahre her, das wir zum letzten Mal in Dänemark waren. Damals ging es jedes Jahr in großer Gruppe nach Bjerregard, um Party zu machen. Diesmal sollte das ganz anders werden: Nur wir Drei in einem gemütlichen, gut ausgestatteten Haus eine Woche Faulenzen oder eben das tun, worauf man gerade Lust hat. Da wir die Gegend zwischen Hvide Sande und Nymindegab sehr gerne mögen, haben wir uns für ein 5 Sterne Ferienhaus von NOVASOL in Haurvig entschieden. Es lag auf der Fjordseite der Straße und bot einen schönen Ausblick in Richtung Haurvig Kirche. Der Ort bot einen klitzekleinen Hafen am Fjord, einen Reitstall vor den Dünen und am Strand einen Bunker. Was eindeutig fehlte, war ein Bäcker in der Nähe. Wir mußten morgens immer nach Bjerregard oder Hvide Sande fahren, um frische Brötchen zu bekommen. Und diesen Luxus gönnten wir uns jeden Tag.
Da wir wußten, das zu dieser Jahreszeit auf Holmsland Klit – das ist der schmale Landstreifen zwischen Fjord und Nordsee – tote Hose herrscht, hatten wir auch keine großen Aktivitäten geplant. So machten wir einen Ausflug nach Varde, schauten uns dort die Altstadt an und gönnten uns einen Hot Dog mit røde Pølser. Aber wie mir scheint, sind die roten Würstchen gar nicht mehr so der Renner.
Auf dem Rückweg entschieden wir uns für einen kleinen Umweg über Vejers Strand, um dort mit dem Auto direkt am Wasser auf dem Strand entlang zu fahren. Und weil auf dem ca. 1km langen Abschnitt weniger als 10 Autos unterweg waren, durfte Moritz auch mal ans Steuer!
Zum Geocachen bin ich natürlich auch gekommen. Ich gönnte mir einen ganzen Tag, um nördlich des Fjordes eine kleine Tradi-Serie samt Bonus Caches zu suchen. Aber auch die Bunkercaches in Søndervig wollte ich mir nicht entgehen lassen. Dazu gibt es auch einen gesonderten Geocaching-Artikel. Ein absolut niedliches Highlight war der Cache „Esehytter“ Nymindegab. Dieser Ort hat für mich eine ganz besondere Bedeutung: Ich werde nie vergessen, als ich das erste Mal über die Düne von Nymindegab fuhr. Die Landschaft faszinierte mich sofort. Und dann das kleine Reetdachhäuschen mit den Fischerbötchen daneben – als wenn es gestern war! Und genau dieses kleine Häuschen beherbergt diesen Cache. Ich wußte gar nicht, das man da einfach so hineinspazieren kann. Ich war begeistert.
Der Tag in Hvide Sande bot viel Abwechslung: Wir bestiegen den Bunkerberg im Zentrum, genau am Kreisverkehr nördlich der Schleuse. Man hat einen schönen Ausblick und kann einen Teil der Bunker besichtigen. Auf der Rückseite zog uns die Hvide Sande Røgeri magisch an. Neben den klassischen Sachen probierten wir geräucherte Scholle und heiß geräucherten Seeaal – lecker!
Ein Multicache, der an der Schleuse startete führte uns in den Tyskerhavn. Ein schöner Ort, den wir sonst nie gefunden hätten. Von da aus war es dann auch nicht weit zur berühmten Bäckerei Ejvinds Bageri. Hier gibts neben Brot und Brötchen vor allem jede Menge süße Leckerein. Die sollte man unbedingt ausprobieren!
Und was darf in Dänemark auf keinen Fall fehlen? Kerzen ziehen natürlich! Für viele ein Albtraum – für mich gehört es einfach dazu. Wir nutzten einen Ausflug nach Ringkøbing, um auf die Hinfahrt in Hvide Sande die Kerzen herzustellen um sie auf der Rückfahrt abgekühlt mitzunehmen. In Ringkøbing schlenderten wir durch die Altstadt und den Hafen. Zum Mittag aßen wir – nein, nicht im Restaurant Bøffen (das war nämlich noch geschlossen) – im Ristorante Pizzeria Italia – Ringkøbing. Absolut empfehlenswert.
Bereits auf der Fahrt zum Ferienhaus fiel Moritz das große Erlebnisbad westlich von Nørre Nebel auf. Und so entschlossen wir uns, einen Vormittag im Schwimmbad zu verbringen. Die große Analge gehört zu einem Komplex von Ferienhäusern. Man kann aber auch ganz normale Gasttickets kaufen. Obwohl wir durch das Arriba in Norderstedt ziemlich verwöhnt sind, hat uns das Bad gut gefallen. Dank Nebensaison war nicht viel los und man brauchte an den coolen Rutschen nicht lange anstehen.
Doch im Mittelpunkt unseres Urlaubs stand unser schönes Ferienhaus. Es war ein fach herrlich, nach einem Spaziergang über die Dünen zum Strand am Haus anzukommen und erst einmal den Kaminofen anzuheizen um wenige Minuten später gemütlich vor den Flammen einen Kaffee zu trinken. Auch die Sauna war sehr schön. Zweimal ließen wir uns so richtig durchwärmen – genau das Richtige für diese Jahreszeit! Und weil uns diese Woche so gut gefallen hat, wollen wir nächstes Jahr wieder nach Dänemark.