Obwohl der alte Braunkohlenbagger schon seit 2008 direkt am Lausitzring steht, bin ich erst jetzt dazugekommen, ihm einen Besuch abzustatten.
Auf dem Weg von Dreden nach Berlin sind wir am Lausitzring, Klettwitz von der Autobahn abgefahren. Irgendwie hatte ich im Sinn, das man den Bagger offiziell besichtigen kann. Also gab ich GoogleMaps den Auftrag, mich dorthin zu bringen. Doch Pustekuchen… Das tolle Objekt steht abseits aller befahrbaren Straßen – es gibt weder einen Parkplatz noch eine Besucherterasse.
Es gibt drei Möglichkeiten zur Anfahrt (Ich habe alle Punkte auf der Pinnwand markiert):
- nördlich des Lausitzring kann man das Auto an der gesperrten Straße abstellen und ca. 1,6km laufen
- westlich des Lausitzring kann man das Auto an der gesperrten Straße (Kurve an der Autobahn) abstellen und. ca. 2,6km laufen
- in Hörlitz gibt es einen Aussichtsturm mit Parkplatz: von hier aus kann man den Bagger querfeldein nach ca. 600m erreichen (meine absolute Empfehlung)
Der Aussichtsturm bietet gleich mehrere Vorteile:
Man hat einen schönen Blick auf den Bagger und den Lausitzring und der gut erkennbare Trampelpfad führt dich an einen Abhang, an dem es Braunkohle zu sehen gibt. Außerdem ist man relativ schnell vor Ort.
Der im Lauchhammerwerk gebaute Bagger ist einer von 155 in der DDR eingesetzten Braunkohlebaggern. Der hier abgestellte Bagger 1473 hatte seinerzeit die Aufgabe, die Deckschicht über der Kohle zu entfernen. 1999 wurde der Braunkohleabbau im Lausitzer Revier eingestellt und der Bagger wurde zur Rekultivierung eingesetzt. Er war zur Verschrottung vorgesehen. Doch es gab Initiativen, die den blauen Bagger erhalten wollten. So wurde er 2003 nach Hörlitz gebracht und 2019 zum Denkmal ernannt. Doch er verwahrloste zunehmends und auch der Vadalismus hinterlies deutliche Spuren.
Heute ist er nur noch ein rostiges Zeugnis alter Zeiten. Seine blaue Farbe ist fast nicht mehr zu sehen. Ein Antrag zur Verschrottung wurde bereits gestellt.
Bilder vom Aussichtsturm
Da hier alles sehr rostig ist und einige Stahlgitterplatten auf den Plattformen fehlen, ist beim Erkunden höchste Vorsicht geboten! Mir war es echt zu heikel, hier in die Höhe zu klettern. Trotzdem macht es sehr viel Spaß, diesen Koloss zu besichtigen. Durch die weiten Wege scheint sich kaum jemand hierher zu verirren. Man hat hier völlig seine Ruhe. Einzig vom Aussichtsturm kann man auf den Auslegern entdeckt werden.
Die Dimensionen sind einfach der Wahnsinn. Noch nie habe ich ein so großes Fahrzeug gesehen. Kaum vorzustellen, das dieses Monstrum von alleine fahren konnte. Mich erinnrt das Ganze an Mortal Engines: Krieg der Städte
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