Tourstart 7:00 Uhr. Das bedeutet Wecker stellen und erster beim Frühstück im Hotel. Für diesen langen Tag gönnten wir uns den Luxus und ließen uns von unseren Guide Nikki direkt am Hotel abholen. Er wartete bereits in der Lobby und machte uns unmissverständlich klar: „Wir dürfen nicht trödeln, sonst verpassen wir den Zug!“
Vor dem Hotel wartete ein geräumiger Minibus der Luxusklasse inkl. Fahrer auf uns. Es ging sofort los und schnell verließen wir Bangkok in westliche Richtung. Unser erstes Ziel war der Maeklong Railway Market, den wir mit dem Zug erreichen wollten. Die Straßen waren an diesen Feiertag ziemlich leer, es war der Geburtstag von König Vajiralongkorn. Auf die Frage, warum der Fahrer nicht einfach etwas schneller fährt, erfuhren wir etwas Wissenswertes: Alle touristisch zugelassenen Tourbusse sind mit einem GPS ausgestattet, welches auch die Geschwindigkeit überwacht und ggf. an die Gebührenstelle übermittelt. Auf der einen Seite sehr effektiv – auf der anderen Seite die totale Überwachung! Fürs uns ging es an der Küste entlang bis in die Nähe von Ban Na Khok. Dort wurde Nikki plötzlich hektisch: „Wir müssen schnell raus, der Zug kommt schon!“ Wir waren erstaunt, denn der sandige Weg direkt unter der Schnellstraße schien ins Nichts zu führen. Doch wir irrten uns: Sekunden später kreuzte der Zug unseren Weg. Wir hatten wirklich nur 2 Minuten Zeit, dann schlossen sich die Türen und die Zugfahrt nach Maeklong begann. Touristen und Einheimische hielten sich ungefähr die Waage. Sitzplätze waren genügend vorhanden. Die knapp 30km lange Fahrt führte uns vorbei an vielen flachen Teichen, die zur Salzgewinnung genutzt wurden. Obwohl es nicht viel zu sehen gab, empfand ich die Fahrt sehr aufregend und schön – es war irgendwie authentisch!
Maeklong Railway Market
Nachdem Nikki ein paar Worte mit dem Schaffner im Zug gewechselt hatte, rief er uns zu sich. Er hatte für uns einen kleinen Führerstand am Ende des Zuges reserviert. Von dort aus, kann man die Eindrücke aus dieser Perspektive hautnah miterleben.
Tipp: Am Ende des Zuges lassen sich spektakuläre Fotos schießen. Zum einen sieht man, wie sich der Zug durch die Marktstände und Besucher zwängt. Zum anderen klappen die Standbesitzer ihre Markisen und Sonneblenden direkt hinter dem Zug wieder herunter. Man bekommt das Gefühl, der Zug wird im Marktgetummel verschluckt.
Wenige Minuten später hält der Zug und die Endstation am Maeklong ist erreicht. Der Zug wartet hier ca. 30 Minuten bis er sich wieder auf den Rückweg macht. Ein guter Zeitraum, den Markt zu erkunden um einige exotische Früchte und Gewürze zu kaufen. Die Preise sind wie festgenagelt – Handeln ist fast unmöglich. Uns stand jetzt das nächste Abenteuer bevor: Die Ausfahrt des Zuges aus Sicht der Marktbesucher. Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte hier zum Artikel Maeklong Railway Market – ein Abenteuer aus zwei Perspekiven klicken.
In der Zwischenzeit ist nämlich unser Fahrer eingetroffen, der uns zum nächsten Highlight des Tages bringen wollte.
Auf dem Weg nach Damnoen Saduak machten wir noch einen kurzen Halt an der alten Palmzuckerfabrik. Diese kann man heute nicht mehr besichtigen, aber für Touristen gibt es eine kleine Manufaktur in der man die Palmzuckerherstellung hautnah miterleben kann. Der dort angebotene Zucker hat zwar die typische Form einer flachen Halbkugel ist aber sehr viel aromatischer als Industriepalmzucker aus dem Supermarkt.
Man sollte ihn unbedingt probieren! Ansonsten kann man hier völlig überteuert viele Produkte aus Kokosnüssen erwerben. Ich habe mir eine Tüte Palmzucker mitgenommen!
Floating Markt Damnoen Saduak
Nikki, unserer Guide von Green Bangkok Tours brachte uns zu einem Bootsanleger, von dem man mit den typischen Longboats zum eigentlichen Markt fährt. Die Wartezeit kann man dort in einem riesigen Shop, der Schnitzereien und Holzmöbel anbietet, überbrücken. Die Fahrt dauert ziemlich lange und endet in einem Teil das Floating Marktes, der ziemlich langweilig ist. Nikki erzählte uns, das Green Bangkok Tours trotzdem diese Art bevorzugt, weil man den gesamten Markt am besten zu Fuß erkundet und so wenigstens noch einmal mit dem Boot fährt.
Tipp: Wer auf eigene Faust nach Damnoen Saduak fährt, sollte auf die lange Anfahrt mit dem Schnellboot verzichten, den Markt zu Fuß erkunden und anschließend noch ein kleines Boot mieten, um den Markt vom Wasser aus zu erleben.
Nach unserer Ankunft mit dem Boot brauchten wir zu Fuß nur 5 Minuten zum belebten Teil des Marktes. Es herrscht reges Treiben – unzählige Händler verkaufen von ihren Booten exotische Früchte, heiße Snacks aber auch Schuhe und Kunsthandwerk. An Fotomotiven mangelt es hier keinsfalls! Wer noch etwas mehr davon sehen möchte, klickt hier zum Artikel Floating Markt – Damnoen Saduak.
Bevor wir mit unserem Minibus in die Mangrovenwälder der Samut Songkhram Provinz fuhren, kauften wir mit Nikki noch zwei ganze Bananenstauden. Sie waren eher zweite Wahl, aber „Die sind für die Affen im Mangrovenwald!“ erklärte er uns.
Auf der Fahrt probierten wir einige unserer gekauften Leckereien: gebackene Bananen, Longan (Lam Yai) und Zimtapfel (Noi Na).
Vor Ort war schnell ein Boot für uns gefunden und ohne große Pause gings mit unseren Bananen auf das Longboat. Nikki erklärte uns kurz wie wir uns zu verhalten haben. Die Affen leben in großen Kolonien direkt am Flußdelta. Sie haben sich mittlerweile an die Touristen gewöhnt und wissen genau, das es etwas zu fressen gibt. Damit ist der Kontakt mit den Affen garantiert. Doch die listigen Tiere können gut schwimmen und kommen auch aufs Boot, wenn sie sehen, das dort reichlich Futter vorhanden ist. Deshalb sollte man die Bananen unterhalb der Bordwand halten und zügig zu den Affen werfen. Schüttelt man jedoch die leeren Hände, ziehen sie sich wieder zurück.
Affenkolonie im Mangrovenwald
Doch zunächst mußten wir ein paar Minuten flußabwärts fahren. Wir verließen das Dorf und schon bald war das Meer zu sehen. Auf dem Weg dorthin probierte ich jeweils eine der kleinen aromatischen Bananen – echt lecker! Direkt im Übergangsbereich, in dem die Mangroven auf natürliche Art und Weise das Ufer schützen, sahen wir sie dann: Die Affen. Es waren mehrere Gruppen mit Tieren allen Größen. Von Babyaffen bis zu ausgewachsenen Exemplaren mit einer Größe von Katzen. Gemütlich warteten sie auf die nächsten Touristen.
Kaum hatten wir die erste Bananen in ihre Richtung geschleudert, wurden sie aufmerksam und es kam Leben in die Bude. Schnell nährten sie sich unserem Boot – teilweise Alttiere mit ihrem Nachwuchs auf dem Rücken. Unser Bootsführer kümmerte sich darum, das keiner der Affen aufs Boot kam. Bis auf einen kleinen Schreckmoment klappte das auch ganz gut. Es macht Spaß, die Tiere in ihren Lebensraum beobachten zu können. Als wir die letzte Banane verfüttert hatten, wollten wir den Versuch starten: Wir winkten den Affen mit unseren leeren Händen zu… und tatsächlich… sie zogen sich ans Ufer zurück.
Wir fuhren mit dem Boot noch etwas weiter aufs Meer hinaus. Nikki erklärte uns das Ökosystem Mangrovenwald. Damit dieser wichtige Schutz auch in Zukunft erhalten wird, gibt es in Thailand große Schulprojekte, in den alle Schüler einen Mangrovensetzling im Schlick einpflanzen dürfen (müssen). Auch als Tourist kann man an diesen Fahrten teilnehmen. Wir haben uns das Treiben allerdings nur vom Boot aus angesehen.
Noch etwas weiter draußen kann man die Muschelsucher bei der Arbeit beobachten. Mit ihren surfbrettähnlichen Gefärten rutschen sie über den Schlick. Einige mit einem Schirm als Schutz vor der Sonne. Wir genossen etwas die Ruhe und machten uns dann auf den Rückweg ins Dorf, wo wir auch das Krua Pooyai Joy Seafood Restaurant besuchten. Wir saßen auf großen Plattformen über dem Wasser und Nikki bestellte für uns leckere thailändische Gerichte. Ein schöner Ausklang nach einem erlebnisreichen Tag.
Fazit: Drei Highlights an einem Tag – perfekt organisiert von Green Bangkok Tours. Absolut empfehlenswert!