Der Tag startete mit einem sehr guten Earthcache. Im Gegensatz zu anderen, terrainmäßig eher anspruchslosen ECs war hier der Weg zum Ziel das große Abenteuer. Wer hier mit überdurchschnittlichem BMI anreist, geht leer aus: In einer traumhaften kleinen Bucht gilt es eine Felsspalte zu finden. Durch diese zwängt man sich, um eine andere schöne Bucht zu erreichen. Direkt im Übergangsbereich zum Wasser kann man hier tolle Fossilien finden – diese gilt es dabei zu untersuchen. THROUGH THE CLIFF: FOSSILISATION (MALLORCA)
Obwohl wir den ganzen Tag auf der kleinen Halbinsel zwischen Cala Fornells und Camp de Mar verbrachten, holten wir das Auto und fuhren die Strasse weiter bis zum Wanderparkplatz am Mallorca Panorama Cache. Von dort aus ging es dann mit schweren Kletterequipment weiter. Der Multi führte uns nach Süden, wo wir an der Steilküste ein grandioses Naturschauspiel erleben durften: Der Wind drückte feuchte Meeresluft über die Klippen, die dann sofort in Wolken umwandelte. Dieser Wolkenteppich fiel dann langsam in das kleine Tal dahinter. Am Meer und trotzdem über den Wolken!
Unser nächstes Ziel war der Cache Devil’s Punchbowl . Inmitten der aufsteigenden Wolken kletterten wir auf der Klippe immer weiter Richtung Hölle! Höchste Vorsicht war geboten.
Von da aus ging es weiter zu unserem ersten echten Klippenabseiler: Spanning or Tanning. Hier sollte sich zeigen, ob unsere Baumkletterausrüstung auch für solche Einsätze geeignet ist. Wir bauten zwei Seile ein und freuten uns über die vielen Seilschoner, die wir vorsichtshalber mitgemommen hatten.
Tipp: Seilschoner aus Feuerwehrschläuchen sind sehr praktisch und äußerst robust. Für maximalen Komfort kann man die Schläuche längs aufschneiden und mit Druckknöpfen versehen. Dabei lieber einen mehr installieren, weil das Seil sonst bei langen Bögen aus dem Schoner gezogen wird.
Der Cache besticht nicht unbedingt durch eine spektakuläre Abseilaktion. Dafür hat man eine herrliche Aussicht und das Dosenversteck in einem großen Hohlraum in der Felswand ist sehr interessant. Nach und nach seilten wir uns ab und trafen uns alle im „großen Loch“. Die Ausrüstung funktionierte perfekt und wir kamen problemlos und sicher wieder nach oben.
Für die beiden Abschlußcaches mussten wir erneut das Auto benutzen… Wir wollten zum Torre d‘ Andritxol und von dort aus weiter zum Cap. Ein weiteres Abseilabenteuer wartete auf uns: Rope experiences No.3 – Cap Andritxol Ich vermute, der riesige Kessel ist eine eingestürzte Höhle. Von oben sah das Ganze gar nicht so tief aus, und tatsächlich mußte man sich bis zum Geocache auch nur ca. 15m abseilen. Doch der Boden des Kessels war nicht waagerecht – er bestand aus einer steil abfallenden Schräge. Der Schotter machte es unmöglich darauf nach unten zu laufen. Also nutzten wir unser Seil. Leider war es zu kurz, um bis zum großen Loch im Felsen zu kommen. Die Aussicht hindurch war aber grandios! Wer bis nach unten will, sollte mindestens 60m Seil oben befestigen und zur Sicherheit noch ein paar Meter mit nach unten zu nehmen, um es ggf. zu verlängern. Vielleicht ist mal jemand durch das Loch geklettert und kann hier kurz beschreiben, ob man von dort aus bis zum Wasser kommt. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.
Bei dieser Expedition vergaßen wir völlig die Zeit. Als wir unsere Sachen wieder zusammengepackt hatten, fing es bereits an zu dämmern. Wir nutzten das letzte Licht, um den befestigten Wanderweg zu erreichen. Begleitet von einem herrlichen Sonnenuntergang wanderten wir zurück zum Auto.