Bogø – Geocache Urlaub an der Ostseeküste

 

Nachdem wir nun viele Jahre immer an der dänischen Nordseeküste waren, wollten wir auch mal die Ostsee ausprobieren. Als Urlaubsort wählte ich Bogø auf der gleichnamigen Insel. Sie ist von Hamburg sehr gut über Fehmarn, Lolland und Falster mit der Fähre Puttgarden-Rødby zu erreichen. Die Fahrzeit beträgt ungefähr 3,5 Stunden, wenn man die A1 bis Puttgarden nimmt, die halbstündlich fahrende Fähre günstig bekommt und dann über die E47 weiter fährt.

Mit der Fähre gehts am schnellsten!

Die Tickets für die Fähre kann man ruhig schon im Voraus kaufen. Vor Ort nimmt man dann die Fähre, die gerade angelgt hat, auch wenn man eine andere gebucht hat. Beim Ticketkauf ist die Fahrzeuggröße das entscheidende Preiskriterium – bis 6m bezahlt man bei einem Maximalgewicht von 3,5t 60€ für Hin-und Rückfahrt zusammen. Wer mit dem Wohnmobil fahren will, kann sich hier informieren: Fahrzeugdefinition bei Scandlines. Wir hatten also Glück – für wenig Geld kamen wir zügig mit drei Personent inkl. Fahrradgepäckträger an der Anhängerkupplung auf die dänischen Inseln.
Noch ein Tipp: Wer das Ticket online bucht ist gut beraten, dieses mit einem Barcode ausgedruckt mitzunehmen. Man kann an den Automaten-Checkins zwar auch mit Name und Buchungsnummer weiterkommen – schneller gehts jedoch mit einem kurzen Barcodescan.

Die Insel Bogø ist von Westen aus nur mit dem Auto über die E47 zu erreichen. Wer mit dem Fahrrad kommt, muß die Bogø-Stubbekøbing Fähre nehmen. Dabei handelt es sich um eine Museumsfähre, die nicht das ganze Jahr operiert. Von November bis Mai ist die Fährverbindung geschlossen.
Durch die günstige Verkehrslage waren wir zu früh für unsere Schlüsselübergabe vor Ort. Also besuchten wir zum Zeitvertreib die Anlegestelle der Fähre. Im kleinen Hafen gibt es ein Cafe, welches schon geöffnet hatte. Direkt am Wasser tranken wir einen Kaffee und schleckten ein Eis. Danach war der Moment gekommen; der erste von vielen, liebevoll versteckten Geocaches auf der Insel wurde geloggt: Bogø Havn.
Hier merkt man auch, das diese Fähre ein wichtiger Punkt auf der Fahrradroute über die Inseln ist. Es gibt einen Grillplatz und einen offenen Schelter aus Blockbohlen zum Übernachten.

Bogø Møllen mit einer langen Tradition

Dagli‘ Brugsen ist nicht nur der einzige Supermarkt auf der Insel, sondern auch Tankstelle und Schlüsselausgabe für die NOVASOL Ferienhaus-Gäste. Er ist das Zentrum der Insel und bietet alles, was man braucht.
Wir holten unseren Schlüssel pünktich um 15 Uhr ab und fuhren zu unserem Haus. Es lag genau neben einem Betonturm, der zwar nicht besonders schön war, dafür aber eine lange Geschichte erzählen kann: Der Kathøj Betontårn war die erste Windkraftanlage der Welt. Während bis 1942 ein Dieselmotor mit Generator die einzige Stromquelle auf der Insel war, wurde seinerzeit die Stromversorgung durch ein zweiblättriges Windrad ergänzt. In den Jahren 1951-52 wurde die Gleichstromanlage durch einen Wechselstromgenerator, der über ein dreiblättriges Windrad angetrieben wurde ausgetauscht. Als Erinnerung an die damalige Pionierleistung steht der Turm noch heute auf der Insel.

Wenn jedoch heute jemand von der Bogø Mølle spricht, meint er mit Sicherheit die alte Windmühle, die für mich zum Wahrzeichen der Insel geworden ist. Man kann sie besichtigen und es ist ihr auch ein Mystery-Cache gewidmet.

Unser Haus lag am Ende einer Sackgasse, hatte eine große Wiese und eine schöne Terrasse. Es war komplett renoviert und mit Hightech nur so vollgestopft. Solarzellen auf dem Dach, ein Kaminofen der auch die Fußbodenheizung unterstützt und ein Wasserzähler, der den Zählerstand im Sicherungskasten auf einem Handydisplay anzeigt waren ja noch einfach zu erkennen. Aber ein mysteriöses Piepen, welches uns immer wieder zur Verzweiflung brachte, beschäftigte uns eine ganze Weile. Wir brauchten ein paar Tage, um hinter alle Geheimnisse dieses Hauses zu kommen. Wirklich ein tolles Haus mit großem Grundstück – allerdings ohne Sauna. Leider habe ich selbst keine schönen Fotos gemacht – deshalb hier nur ein Link zur Buchungsseite.

Dänemark im März?!

Natürlich fragt man sich, was man in dieser Jahreszeit so unternehmen kann. Dieses Jahr hatten wir mal wieder die Fahrräder dabei. Die kleine Insel lässt sich gut damit erkunden. Einen kleinen Abstecher auf die Insel Møn haben wir ebenfalls gemacht. Auch die Geocaches kann man gut mit dem Fahrrad erreichen. Es gibt 16 Stück direkt auf Bogø und noch eine kleine Serie am Nordkap von Farø. Für diese 10 Dosen kann man das Fahrrad aber im Schuppen lassen. Es gibt keinen Weg und man muß wirklich über Stock und Stein. Entsprechend viel Zeit sollte man einplanen. Wir waren nicht so richtig darauf vorbereitet und kamen durchgefrohren vom eisigen Wind nach ca. 3 Stunden wieder am Auto an. Ein Abbruch der Runde ist fast unmöglich. Hat man sich erst einmal auf den Weg gemacht, muß man die Runde auch zu Ende bringen. Parken kann man gut am nördlichen Ende der Raststätte.

Natürlich war es mein Ziel, alle Dosen auf der Insel zu finden. Das ist mir bis auf einen Multi auch gelungen. Absolut erwähneswert ist dabei der Cache-Owner Ejlif. Fast alle Caches auf und rund um Bogø stammen von ihm. Sein Markenzeichen: Es gibt immer einen handbemalten Stein mit Geocache-Symbol am oder im Cache. Alle Dosen waren zu Saisonbeginn in bestem, generalüberholten Zustand – vorbildlich! Mit Hilfe seiner Geocaches erkundete ich alle Ecken der Insel und wie es immer so ist, wäre ich an einige Orte sonst nie gekommen.

So bin ich z.B. an einem Morgen auf die Ostseite der Insel gefahren, um den Sonnenaufgang zu genießen. Ein anderes Mal gings nach Westen zum Leuchtturm. Der Wind war immer mein Begleiter. Während man sich in der einen Richtung auch bergab anstrengen muß, kann man auf dem Rückweg den Rückenwind genießen. Die Dosen im Zentrum der Insel lassen sich am besten bei einem Spaziergang oder auf einer Jogging-Runde loggen. In der Ferienhaus-Siedlung gibt es zwischen den Häusern meisten kleine Pfade zwischen den Grundstücken, so das man problemlos überall hinkommt.

Geocachen – und was noch?

Aber wir waren nicht nur auf der kleinen Insel, die nur 6km Durchmesser hatte. Schon vor dem Urlaub planten wir einen Tagesausflug nach Kopenhagen. Mit dem Auto braucht man von Bogø aus nur eine gute Stunde. Außerdem waren wir in Møns Klint. Das lohnt sich auf jeden Fall! Ein riesiges Naturschutzgebiet mit einem beeindruckenden Kreidefelsen. Das geologische Zentrum mit seinem Cafe hatte im März noch nicht geöffnet, aber man konnte die Toiletten benutzen. Es gibt einen großen Rundweg, auf dem man über hunderte Holzstufen an den Strand gelangt. So hat man einen völlig anderen Blick auf die grandiose Steilküste.

Ein Abenteuer der ganz anderen Art bescherte uns mein Sohn:

Wollen wir nicht einmal Baden gehen?

Daraus wurde eine Mutprobe für die ganze Familie. Angezogen wie im Winter zogen wir mit Handtüchern an den Strand. Statt Eis und Sonnenmilch hatten wir heißen Tee im Gepäck. Trotz Sonne war es windig und eiskalt. Im Wasser konnte man es höchstens 30 Sekunden aushalten. Aber wir haben die Challenge alle bestanden.
Die Badestelle befindet sich etwas außerhalb des Ortes. Es gibt dort auch einen niedlichen Hafen und eine Anlegestelle. Blickt man von hier nach Nordwesten kann man gut den westlichen Teil der Autbahnbrücke sehen. Man merkt dabei gar nicht das dazwischen noch die Landenge zwischen Bogø und Fanø liegt.


 

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