PROJECT Hamburg – Mein erstes GIGA Event

Vor ca. einem halben Jahr erfuhr ich durch Zufall von diesem Event. Neugierde kam auf. Schließlich hatten sich schon so viele Geocacher aus ganz Europa angemeldet.

Was macht ein GIGA Event so interessant? Ich wollte es einfach mal herausfinden und meldete mich im März an. Doch zum klassischen Will Attend – Log kam hier noch die offizielle Bestellung der Eintrittskarten. Die erfolgte völlig unkompliziert über die Webseite zum Event. Ich kaufte zwei Tickets im Bronze Status. Die teuren Silber und VIP Tickets waren alle schon ausverkauft. Jetzt hieß es warten und auf gutes Wetter hoffen.

Project Hamburg – Im Wandel der Zeit

Das Wochenende kam näher und die Ankündigung der Lab Caches flatterten ins Haus. Das war ja völlig neu für mich. Ich wollte natürlich auch mal einen grünen Glaskolben in meiner Statistik sehen.
Ich machte mich schlau und entdeckte die bis dato nagelneue App Adventure Lab. Nun war ich endlich in der Lage, nach Lab Caches zu suchen – dachte ich zumindest. Mir war gar nicht klar, das es nur ganz wenige, dauerhafte Lab Caches gibt. Aber ich hatte großes Glück und fand einen schönen Cache auf dem Ohlsdorfer Friedhof: Bei den Engeln. Darf man eigentlich Cache dazu sagen? Schließlich wird er bei Groundspeak nicht gelistet und Loggen kann man ihn auch nicht, weder online noch auf einem Logzettel. Egal, ich konnte erste Erfahrungen sammeln und war damit gut vorbereitet für die Event-Lab-Caches.

Interessant auf der Runde über den Friedhof fand ich, wieviele Geocacher unterwegs waren. Es war früher Abend am Vortag des Events und es befanden sich garantiert mehr Geocacher als normale Besucher auf dem Friedhof. Darunter viele Gruppen aus Skandinavien. Hier wurde mir so richtig bewußt, das ein GIGA Event schon etwas Besonderes ist.
Doch nicht nur auf dem Friedhof war viel los. Auch meine Caches – vor allem die mit vielen Favoritenpunkten – wurden im Stundentakt geloggt. Wahnsinn! Wie die Heuschrecken fielen die Geocacher Europas über Hamburg ein. Die Aufregung stieg. Wenn schon am Vorabend so viel los ist, wie wird es denn auf dem Event ablaufen?

Das Eventgelände befand sich rund um das Auswanderer-Museum Ballin Stadt. Der Besuch des Museums war im Eintrittspreis enthalten. Bei unseren Bronze Tickets gabs außerdem eine Ikea Tüte für die Shopping Erfolge und Tombola Gewinne, einen Petling und ein paar Holzcoins mit dem GIGA Logo. Und natürlich das Handgelänkbändchen für den Einlass. Apropos Einlass… Nach den schlimmen Meldungen des Vorabends kamen wir mit gemischten Gefühlen am S-Bahnhof Hamburg Veddel an. Die Bahn war zum Großteil mit Geocachern gefüllt. Ein gutes Zeichen, so blieben die Parkplätze vor Ort für die auswärtigen Besucher frei. Doch die Ticket-Ausgabe mit unserer mitgebrachten Rechnung funktionierte reibungslos. Lange Schlangen gab es dank der guten Organisation nicht. Nun konnte es endlich losgehen…

Die Location umfasste das Auswanderer-Museum und einen Teil der Wiese Richtung Fähranleger. Zwischen den Gebäudeteilen gab es zahlreiche Buden. Ich fand es gut, das dabei zwischen „Fressmeile“ Geocaching-Bedarf getrennt wurde. Dadurch konnte man sich zum Essen oder einfach nur auf ein Bier aus dem Trubel zurückziehen und in Ruhe quatschen. Südlich des Museums gab es die Lab Caches und die große Travelbug-Discover-Meile. Interessant, was manche TB-Owner in die Weltgeschichte schicken. Von der Riesen-Diddlmaus über 5kg Trainingsgewichte bis hin zu Holzstühlen war alles dabei!
Auf der Wiese vor dem Museum gab es eine Bühne und zwei Zelte mit kuriosen Cachebehältern sowie einen Geocaching Quiz.
Und dazwischen stand es – doch Logbuchboot. Ein kleines Segelboot mit der Kennung GC77777 war zum Signieren freigegeben. Eine schöne Idee, wie ich finde.

Neben den klassischen Coinshops gab es einen Stand der Reviewer, die mir bei meinem Problem, einen T5 Klettercache in Hamburg zu veröffentlichen, leider nicht weiter helfen konnten. Auch an Zubehörshops fehlte es nicht… Greifer, Magnetstäbe, getarnte Dosen, Taschenlampen und Schilder – da blieben kaum Wünsche offen. Ein Stand veranstaltete sogar eine Tombola. Für 5€ gabs 6 Petlinge mit einem Gewinncode. Aufmerksame Geocacher mit dem richtigen Blick fürs Wesentliche hatten hier deutlich höhere Gewinn-Chancen. Aber ich will ja nicht spoilern! Bei uns reichte es für zwei TBs, einige Aufkleber und eine Kamera Atrappe. Ganz nebenbei habe ich jetzt noch 12 Petlinge, um ein paar neue Caches zu verstecken.
Abgerundet wurde das Ganze noch mit ein paar Workshops zu verschiedenen Themen wie Lockpicking, HTML Programmierung und GSAK. Auch zum Thema Klettern gab es einen Stand. Leider konnten wir dort niemanden antreffen.

Trotz der Fülle auf dem Gelände trafen wir ein paar bekannte Gesichter. Am meisten freuten wir uns über ein Wiedersehen mit einem Freund, den wir vor ca. 15 Jahren zuletzt gesehen haben. Das war zu einer Zeit, als ich noch nicht einmal wußte, das es Geocaching gibt! Es war schön, mit einem Bierchen über die alten Zeiten zu reden und Pläne für neue Projekte zu schmieden – Eine Kanu-Cache-Tour auf der Trave.

Nach vier abwechslungsreichen Stunden war er dann vorbei – mein erster GIGA! Am meisten faszinierte mich…
– wie kommerziell unser Hobby geworden ist,
– wie wichtig es vielen Geocachern ist, stundenlang Trackingcodes von Dingen zu tauschen, an die sie sich schon am Eventende nicht mehr erinnern können,
– das tatsächlich Geocacher aus ganz Europa teilnahmen
– und wie gut das Orga Team hier alles im Griff hatte

Trotz des schönen Tages fällt mein Fazit eher Nüchtern aus…
Ein besonderes Statistiksymbol an einem Ort, den ich ohne Geocaching wahrscheinlich nie besucht hätte. Doch ich muß sagen, das ich bei einer längeren Anreise enttäuscht gewesen wäre. Für mich war es irgendwie nur ein internationaler Geocacher-Flohmarkt mit gewerblichen Ständen.

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