Das zweite Ziel auf unserer Asien Rundreise war Bali. Wir chillten am Strand, sahen riesige Reisterrassen und besuchten alte Tempel. Wir tranken Katzenkaffee, ritten auf Elefanten, besuchten den Affenpark in Ubud und bestaunten die Surfer am Uluwato Beach. Unser Hotel war das Alam Kulkul in Kuta.
Der Flug mit Air Asia von Bangkok nach Denpasar war unspektakulär. Eine solide Billig-Airline für den asiatischen Raum. Beim Ticketkauf sollte man an das Gepäck denken. Alle Grundpreise sind ohne Koffer!
Wir kamen am frühen Abend auf Bali an. Die Einreise sollte sich aber endlos in die Länge ziehen. Fast zwei Stunden brauchten wir, bis unsere Pässe gestempelt wurden!
Mit dem Taxi gings dann relativ schnell nach Kuta Beach – ins Alam Kulkul. Ein schönes Hotel mit Villen und großen Zimmern direkt am Strand. Es war bereits dunkel, als wir endlich einchecken konnten. Das Personal war sehr freundlich und uns beeindruckte die Rezeption, die sich im Freien befand.
Auf den Straßen herrschte ein reges Treiben und es war gar nicht so einfach, ein geeignetes Restaurant für den Abend zu finden. Generell kann man hier gut Essen gehen. Durch die vielen Touristen findet man neben indonesischer Küche auch viele Bars und internationale Restaurants. Besonders gut hat uns die Aussicht vom Dach des Citadines Kuta Beach Hotels gefallen – hier kann man unter einem riesigen Schilfdach gediegen Essen und den langen Strand von oben genießen. Aber auch die zahlreichen Warungs sollte man ausprobieren – das sind kleine Stände an der Straße aber auch kleine Restaurants bezeichnen sich hier so.
Der ca. 10 km lange Sandstrand beginnt im Süden direkt am Flughafen. Der Sand ist sauber und eignet sich perfekt für gemütliche Spaziergänge am Wasser. Abends sucht man sich am besten eine kleine Strandbar, in der man auf gemütlichen Sitzsäcken bei einem Bier den Sonnenuntergang über dem Meer genießt. So lange man Getränke bestellt, kann man sitzen so lange man möchte.
Überrascht waren wir von einem Angebot der ganz anderen Art: In der Papaya Fresh Gallery – ein japanisch anmutender Supermarkt – gibt es Brötchen, Käsebaguettes, bunte Donuts, leckeren Kuchen und allerlei Kekse. Wir konnten nicht widerstehen und deckten uns für den Abend ein. Vom Strand aus ist es ziemlich weit. Wer hin möchte, sollte ein Taxi nehmen.
Doch wir wollten auch etwas mehr von der Insel sehen. Bereits aus Deutschland buchten wir deshalb zwei schöne Touren bei Jonli – ein deutschsprachiger Tourguide, der mit seinem Fahrer Standardtouren aber auch individuell abgestimmte Ausflüge macht. Abholung mit klimatisierten Minivan am Hotel ist selbstverständlich. Mit ihm besuchten wir am frühen Morgen Tanah Lot – ein Tempel am Meer, der bei Flut von Wasser umschlossen vor der Steilküste nordwestlich von Kuta liegt. Bevor die Invasion der Touristenbusse begann, waren wir schon wieder auf dem Weg nach Tabanan, wo wir einen authentischen Markt besuchten.
Der Ort liegt ca. 15km landeinwärts von Tanah Lot entfernt. Wir nutzten die Gelegenheit, um auf dem Markt ein scharfes Messer zu kaufen. Das brauchten wir dringend, um die leckeren Mangos aufzuschneiden, die man hier überall bekommen kann. Wir kauften es an einem Stand, der sicht auf Sicheln für die Reisernte spezialisiert hatte. Es hatte einen handgeschnitzten Holzgriff und eine superscharfe Klinge aus einfachem Eisen. Unbehandelt rostete es sofort nach der ersten Benutzung. Aber es erfüllte seinen Zweck – wir haben es übrigend immer noch.
Vo da aus ging es weiter zum Bratan See, an dessen Ufer wir den Pura Ulun Danu Bratan Tempel besuchten. Der Vulkan-See liegt im Zentrum der Insel und man merkt, das sich der See 1200m über dem Meeresspiegel befindet. Es wehte ein frischer Wind und der schob dicke Wolken über den See. Es sah wie Nebel aus, der sich im Minutentakt bildete und sich genau so schnell wieder verzog. Für das richtige Foto muß man also etwas Geduld mitbringen. Der Tempel steht komplett im Wasser. Auf der Landseite befindet sich ein kleiner Park mit Skulpturen – dort wird auch der Eintrittspreis für die gesamte Anlage fällig.
Gar nicht so weit vom Bratan See entfernt liegt eine riesige Hotelanlage – besser gesagt: die Bauruine des Luxushotels Taman Rekreasi Bedugul. Ich hatte mir diesen skurrilen Ort bereits in Deutschland auf meine ToDo Liste geschrieben. Ich liebe Lost Places und dieses Hotel ist schon ziemlich besonders. Wer noch mehr Fotos von meiner Besichtigung sehen möchte, kann sich auf meiner Facebook Seite das Album „Geisterschloss“ ansehen.
Jonli, unser Guide kannte die Anlage zwar, hat sie aber noch nie besichtigt. Auf die Frage, ob er mitkommen möchte, erhielt ich eine unverhoffte Antwort: „Lieber nicht, ich habe keine Opfergaben für die bösen Geister dabei, die sich in solchen Anlagen verstecken.“ Dafür hatte ich natürlich Verständnis. Also zahlte ich an der rostigen Schranke direkt an der Straße 15000 IDR, wie ich es von Bangkok auch schon kannte und begab mich direkt zur pompösen Eingangshalle. Das Gebäude war innen komplett leer, relativ sauber und der Marmorfußboden in bestem Zustand. Die Hotelzimmer befanden sich auf der Rückseite und waren terrassenförmig angeordnet. Auch hier zog der Nebel vom See aus dem Tal hinauf und hüllte die Anlage in einen gespenstigen Schleier. Es gab große Räume mit den typisch indonesischen Dächern, große Balkone, dunkle Gänge, interessante Treppenhäuser und ein cooles Foyer. Ich vergas ein wenig die Zeit und Jonli machte sich Sorgen. Er suchte mich und bat mich, dann doch lieber weiterzufahren. Ich war ihm trotzdem sehr dankbar, das wir hier angehalten haben!
Ein weiterer verrückter Ort befindet sich ganz im Süden Balis. Wir hatten uns für diesen Tag ein Taxi gemietet. Direkt an der Straßen verhandelten wir einen Preis für eine Tour ganz nach unseren Vorstellungen. Darunter war eben auch das Flugzeug, welches in einem Steinbruch geparkt ist. Ein großes Loch im Felsen, ein Bauzaun und ein Sandweg… sonst nichts. Mit unseren Navi lotsten wir den Taxifahrer, der diesen Ort noch nicht kannte. Nachdem er unsere Fotos gesehen hatte, wollte er auch noch ein Foto mit seinem Handy machen.
Zuvor hatten wir uns schon den Strand Padang Padang angesehen. Und nicht nur das – natürlich sind wir auch die Treppen durch die Felsen nach unten gestiegen und haben wunderbar gebadet. Ein kleiner Strand zwischen Felsen, sehr günstig gelegen, so das es keine brechenden Wellen am Ufer gibt. Perfekt zum Schwimmen. Es ist wirklich ein Traumstrand – selbst das Wasser ist hier blauer als anderswo!
Ein weiteres Highlight war Uluwatu Beach. Hier tummeln sich unzählige Surfer in den hohen Wellen vor der mit Restaurants übersäten Steilküste. Wir nutzten die Gelegenheit und aßen hier zu mittag, während wir den Surfern bei ihren Kunststückchen zusahen. Danach gings unzählige Stufen nach unten zu einem ganz besonderem Strand – er befindet sich quasi in einer Höhle. Es gibt einen schmalen Zugang zum Meer auf der rechten Seite, den die Surfer nutzen, um ins Wasser zu kommen und einen Kriechgang nach links, der zu einem versteckten Strand unterhalb einer ca. 35m hohen Steilwand führt. Bei ruhiger See kann man hier entspannt zwischen den Felsen schwimmen. Wir haben uns das nur kurz angesehen. Wer mehr wissen möchte, googelt einfach Suluban Uluwatu Beach.
Auf einer weiteren Tour mit Jonli waren wir bei den Jatiluwih Reis Terrassen. Ein unvorstellbar großes Areal. Reisfelder soweit das Auge reicht. Als wir dort waren, wurden die Setzlinge gerade erst auf die Felder gebracht, deshalb sieht es auf dem Foto auch noch nicht so grün aus. Wir machten trotz Nieselregen einen schönen Spaziergang durch die Reisterrassen. Dabei sahen wir die Rinder zum Pflügen der Felder, einige Arbeiterinnen, die gerade die Setzlinge für den Transport auf die Felder bündelten und eine grandiose Berglandschaft, die immer wieder mal zwischen den Wolken verschwand.
Und was darf nicht fehlen, wenn man schon mal auf Bali ist? Kopi Luwak ist ein Kaffee, der aus Bohnen hergestellt wird, die von wilden Katzen gefressen und wieder ausgeschieden werden (ekelig, oder?). Eine Spezialität, den sich die Einheimischen teuer bezahlen lassen. Wir besuchten dafür die Subac Bali Agro Farm. Mitten in einem kleinen botanischen Garten kann man dort verschiedene Kaffees und Kakaospezialitäten probieren – völlig kostenlos. Beim Verlassen der Anlage hat man dann Gelegenheit, diese Sachen auch völlig überteuert zu kaufen. Uns hat diese kleine Zeremonie der Genüsse gut gefallen.
Während die Kaffee-Katzen nur im Käfig zu sehen waren, konnten wir die Affen im Monkey Forest bei Ubud hautnah im Freien erleben. Ein künstlich angelegter Dschungel und ein Tempel sind das Zuhause von mehreren Affenkolonien. Ein gewundener Pfad führt durch das Gelände. Man kann die Affen beim Toben in den Bäumen beobachten, ihnen beim Faulenzen auf den zahlreichen Skulpturen zusehen und hoffen, ein gutes Foto mit ihnen zu schießen, ohne dabei gebissen zu werden.
Eine weitere Attraktion tierischer Art führte uns auf die andere Seite von Ubud – zum Elephant Safari Park. Ich hatte mir einfach in den Kopf gesetzt, einmal auf einem Elefanten zu reiten. Das haben wir auch gemacht. Der Eintritt inklusive Reiten ist sehr teuer. Leider hatten wir mit dem Wetter kein Glück. Es regnete leicht. Vielleicht auch Glück, so mussten wir nicht all zu lange warten. Während der Wartezeit kann man schon mal mit den Tieren Kontakt aufnehmen, sie streicheln, füttern und natürlich Fotos mit ihnen machen. Man bekommt eine Nummer und wird aufgerufen, dann besteigt man – in der Regel zu zweit – einen Elefanten, der von einem Führer geritten wird. Während der Tour erfährt man einiges über die Tiere. Zum Abschluß der Runde geht es sogar durch ein Wasserbecken – schon ein merkwürdiges Gefühl.
Über das Halten der Tiere in Gefangenschaft möchte ich hier nicht diskutieren, aber aufgrund des hohen Preises und der langweiligen Runde würde ich diese Attraktion nicht weiterempfehlen.
Absolut empfehlenswert ist dagegen Waterbom Bali – ein gigantischer Wasserrutschenpark direkt in Kuta. Eingebettet in einem schönen Park gibt es hier dutzende Rutschen für jeden Geschmack. Sehr angenehm war der künstliche Fluß. Auf großen Reifen konnte man so den ganzen Park per Wasserweg erkunden. Die Umkleiden waren sehr sauber und ordentlich. Zum Eintrittspreis konnte man bequem einen frei wählbaren Betrag auf das Armband buchen lassen, um damit im Park bargeldlos Eis, Getränke und kleine Snacks zu bezahlen. Den Rest gabs beim Verlassen der Anlage zurück. Die Wartezeiten an den einzelnen Rutschen varierten zwischen 2 bis 30 Minuten. Ein Mordsgaudi – auch wenn man sich manchmal ganz schön überwinden muß!
Und noch eine andere Empfehlung habe ich für euch: Pizza Volcano. Passend zur Vulkaninsel Bali gibt es hier in einigen Restaurants Hummerpizzen, die als Vulkanausbruch serviert werden. Teuer aber absolut sehenswert! Wir haben sie im Restaurant direkt vor dem Alam Kulkul gegessen.
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